…und wider PEGIDA
Nur weil sie arabisch aussahen,
wollte niemand mit ihnen fliegen.
Die Passagiere einer amerikanischen
Airline weigerten sich
die Maschine zu betreten,
wenn diese „Verdächtigen“ mitfliegen würden.
Kein gutes Zureden half,
die Fluggesellschaft gab nach,
die beiden wurden umgebucht.
Sie hatten amerikanische Pässe,
lebten seit Jahren im Land,
verstanden die Welt nicht mehr.
Ich lese das in der Zeitung,
erschrecke und denke mir,
wie groß muss bei manchen
die Angst sein.
Dann ärgere ich mich
über die Intoleranz,
die Bestrafung Unschuldiger,
die neuen Schablonen.
Die neue Apartheid.
Wieso macht man es sich so einfach,
nicht jeder Muslim ist ein Araber ,
nicht jeder Araber ist ein Muslim,
nicht jeder Muslim ist radikal,
erst recht nicht jeder ein Terrorist.
Ich schüttle den Kopf,
und lege die Zeitung beiseite.
Später in der Straßenbahn
ertappe ich mich.
Drei arabisch aussehende
Männer unterhalten sich,
ich muss immer wieder hinschauen,
was bereden die,
denke ich.
Immer wieder schaue ich hin.
Hätt’ ich früher nie gemacht.
Als mir aufgeht was ich da tue,
erschrecke ich,
noch mehr als zuhause.
So was kenn ich nicht von mir,
wie schnell geht das,
das kann doch nicht wahr sein.
Ich werde kleinlauter,
eben noch hab ich über
andere den Kopf geschüttelt.
Jetzt könnte ich es über mich selber
Jetzt kann ich es über mich selber.
Ich hoffe - und wie ich das hoffe,
dass manchem PEGIDA Demonstrant
dass ebenfalls aufgehen möge,
auch nach dem Anschlag in Paris.
Die Montags leider stattfindenden
PEGIDA Aufmärsche müssen verschwinden,
in dem keiner mehr hingeht,
ich weiss das klingt naiv,
aber ich hoffe eben.
Und ich wünsche mir,
dass noch mehr Muslime das klar bekennen
was ihr Zentralrat am Tag des schrecklichen
Pariser Anschlages unmissverständlich und deutlich gesagt hat:
"Durch diese Tat wurde nicht unser Prophet gerächt,
sondern unser Glaube wurde verraten
und unsere muslimischen Prinzipien in den Dreck gezogen."
Wenn sie das nur endlich auch kapieren würden,
die verführten PEGIDA-Symphatisanten,
und alle deren Angst und Sorge von politischen
Rattenfängern missbraucht und instrumentalisiert wird.
Ich kann es nur wünschen.
Stephan Wahl